Beim Verlegen einer Wasserleitung wurde die römische Kalkbrennerei entdeckt und in den Jahren 1966 bis 1968 vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege ausgegraben. Damit ist es in Europa erstmalig gelungen, eine komplette Industrieanlage aus der römischen Zeit freizulegen, ihre Funktion zu untersuchen und das Bauwerk für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Insgesamt wurden vier Kalkfabrikanlagen dieser Art archäologisch gesichert. Die gemauerten Öfen wurden rund 200 Jahre lang von Angehörigen verschiedener Legionen betrieben und lieferten monatlich bis zu 200 Tonnen des wichtigen Baustoffes. Möglicherweise befanden sich in der unmittelbaren Umgebung bis zu einem Dutzend weiterer Brennöfen. In Iversheim bestand also im dritten Jahrhundert nach Christus eine regelrechte Kalkindustrie von größerem Ausmaß, die viele römische Baustellen in der Provinz mit wertvollem Baumaterial versorgte.
Das fast 2000 Jahre alte Zeugnis der römischen Massenproduktion von Kalk in den Iversheimer Kalkmanufakturen der Antike ist in seiner Art und Größe eine europäische Rarität und seit 2021 einer der Fundplätze des UNESCO-Welterbes "Grenzen des römischen Reiches - Niedergermanischer Limes".
Ehrenamtliche des Dorf-Verschönerungsvereins Iversheims machen die Anlage zu festen Öffnungszeiten an den Wochenenden von Mai bis Oktober für Interessierte zugänglich:
Samstags von 13.00 – 16.00 Uhr, sonn- und feiertags von 11.00 – 16.00 Uhr.
Darüber hinaus können Gruppen die Kalkbrennerei nach vorheriger Anmeldung auch zu anderen Terminen besuchen.